Der Ball rollt jetzt nicht mehr nur auf dem echten Rasen, denn auch auf dem virtuellen Feld an der Konsole muss das Runde ins Eckige. eSport befindet sich weltweit auf dem Vormarsch und hat längst auch traditionelle Sportclubs überzeugt. Das zeigt die Virtual Bundesliga (VBL), die inzwischen seit zehn Jahren durch die DFL und den Videospielhersteller EA Sports jährlich organisiert wird, ganz eindeutig.
Während schon jetzt viele deutsche Bundesligaclubs in den virtuellen Wettkampf um den Titel des deutschen Club-Meisters im eFootball ziehen, sollen ab 2023 alle Clubs mit von der Partie sein. Das steht in den neuen Statuten der DFL. Was das bedeutet, schauen wir uns einmal etwas genauer an.
Immer mehr Fußballclubs setzen auf eSports
eSport ist inzwischen bereits seit einigen Jahren ein enormes Trendwort, das weltweit seine Runden macht und immer mehr Menschen – und Fußballclubs – in seinen Bann zieht. Beim eSport handelt es sich um Turniere auf professioneller Ebene, die in Videospielen abgehalten werden und den besten Gamer bzw. das beste Team in einem bestimmten Videospiel küren. Dabei handelt es sich inzwischen um ein globales Massenphänomen, das bereits Millionen von Spielern und Fans hervorgerufen hat.
Um ebenfalls zu diesem Trend beizutragen und ein Stück des Erfolgskuchens abzubekommen, treten inzwischen auch immer mehr traditionelle Sportclubs in den eSports-Ring. Mit den Fußballsimulationen eFootball von Konami und FIFA von EA ist auch der deutsche Nationalsport im eSport vertreten. Das haben bereits zahlreiche Fußballclubs zum Anlass genommen, um ihre eigenen Kader an der Konsole in den Wettkampf zu schicken. Einige große Clubs sind bereits lange dabei, zudem stoßen Jahr für Jahr weitere auf dem virtuellen Rasen dazu. Unter den größten Fußballvereinen Europas, die im eSport aktiv sind, findet man unter anderem den RB Leipzig und Schalke 04 sowie Manchester City, AC Monza und FC Basel. Sie alle haben das enorme Marketingpotenzial des eSports für sich erkannt und sind laut den Rankings der FIFAe-Turniere unter den Topteams auf dem virtuellen Rasen vertreten. Auch die DFL hat unlängst das Potenzial von eSports erkannt.
Was ist die VBL Club Championship?
Schon im Jahr 2012 hat die DFL gemeinsam mit eSports-Organisation ESL Gaming und FIFA-Entwickler EA Sports die Virtual Bundesliga ins Leben gerufen. Die besten FIFA-Spieler Deutschlands können sich darin an den Konsolen duellieren, um den Deutschen Meister im eFootball ausfindig zu machen. Das Event wird von Jahr für Jahr größer und seit 2018 sind auch die Bundesligaclubs mit von der Partie.
Da wurde nämlich die VBL Club Championship ins Leben gerufen. Dort treten die Fußballvereine der ersten und zweiten Bundesliga an den Konsolen gegeneinander an, um den Titel des Deutschen Club-Meisters im eFootball zu ergattern. Das Interesse der deutschen Clubs wird immer größer, sodass sich immer mehr Vereine für die VBL Club Championship anmelden. In der letzten Saison, die in der neusten Version des Spiels FIFA 22 ausgetragen wurde, waren 26 Bundesligateams dabei – ein neuer Rekord.
Die neuen DFL-Statuten: Ab der Saison 2023/24 sind alle dabei
Zwar steigen immer mehr der deutschen Teams in den eSport ein, doch noch sind nicht alle im Rennen der VBL mit dabei. Dies soll sich zur Saison 2023/24 ändern, wie die DFL kürzlich verkündete. In den neuen Statuten der Liga wird nämlich ab der nächsten Saison festgeschrieben sein, dass alle Clubs der ersten und zweiten Bundesliga einen eigenen Kader an den Konsolen ins virtuelle Turnier schicken sollen, um abseits des Spielfelds um den Meistertitel im eFootball zu kämpfen. Ab 2023 ist die VBL Club Championship damit ein offizieller DFL-Wettbewerb und soll alle Bundesligateams umfassen.
Kriterien, wie der Unterhalt eines eFootball-Teams und ein als eFootball-Hauptspielstätte deklarierter Raum gehören dann zum Lizenzierungsverfahren. Gibt es jedoch einen guten Grund, können für Teams auch Ausnahmen gemacht werden, wobei es dann zu gewissen Auflagen kommen kann. Spannend wird es, zu sehen, wie der deutsche Serienmeister Bayern München das regeln wird. Die Bayern haben nämlich gerade erst ihre Zusammenarbeit mit Konami verlängert – dem Entwickler des Simulationsspiels eFootball, also dem Konkurrenten von EA, die FIFA entwickeln. Da könnte es noch zu Problemen kommen.
Die deutsche Bundesliga geht in Sachen eSports als Pionier voran und treibt mit der VBL die Professionalisierung des digitalen Sports voran. Schon jetzt sind viele Fußballvereine auf dem virtuellen Spielfeld unterwegs und ab 2023 sollen es sogar alle Bundesligaclubs sein. Es wartet wohl eine rosige Zukunft auf den digitalen Fußball.