Zu Beginn der Saison war die Konkurrenz noch zuversichtlich. Dieses Jahr würde es endlich einmal gelingen, die Bayern vom Thron zu stoßen. Schließlich war Borussia Dortmund im Vorjahr nur knapp an diesem Ziel gescheitert. Und das Verhältnis der Bayern zu ihrem Trainer war nach wie vor keine Traumehe. Und nach 10 Tagen sah es ganz danach aus, als sollten sie recht behalten: Die Bayern standen auf dem vierten Platz, nicht auf der gewohnten Spitzenposition. Aber kurz nach dem Ende von Niko Kovacs Trainerschaft wendete sich das Blatt. Die Bayern legten einen Sieg nach dem anderen hin und eroberten wieder den ersten Tabellenplatz. Ist die Entscheidung damit wieder einmal gefallen? Oder bleibt es spannend in der aktuellen Bundesliga?
Das sagen die Buchmacher
Wenn es nach den Buchmachern geht, dann brauchen die Teams der Bundesliga eigentlich gar nicht weiterspielen. Für sie ist schon jetzt klar, dass auch in diesem Jahr der FC Bayern die Meisterschale mit nach Hause nimmt. Das legt zumindest ein Blick auf die aktuellen Wettquoten nahe. Trotzdem werden noch viele Fußballwetten auf die Bundesliga abgeschlossen, denn im Sport gibt es immer wieder Überraschungen. So werden aktuell auch Borussia Dortmund und RB Leipzig noch geringe Chancen auf den Bundesliga-Sieg eingeräumt. Andere Mannschaften sind als Titelanwärter wohl nicht mehr ernst zu nehmen.
Das sagt die Konkurrenz
Herbstmeister Leipzig wünscht sich natürlich nach wie vor, auch zum Ende der Saison wieder an der Tabellenspitze zu stehen. Sie konnten aber nach der Winterpause nicht ohne Weiteres an ihren Erfolg anknüpfen. Mehrmals spielte das Team unentschieden, gegen Eintracht Frankfurt leistete sich das Team sogar eine Niederlage. Die Jagd auf die Bayern will Trainer Nagelsmann trotzdem fortsetzen, allerdings äußert er sich zunehmend vorsichtig was seine Chancen angeht. Auch in Dortmund hält sich der Optimismus nach einem ständigen Auf und Ab während der Saison in Grenzen. Er habe noch selten eine Mannschaft trainiert, die solche Schwierigkeiten hat, sagte Lucien Favre kürzlich nach einer Niederlage gegen Leverkusen. Siegeswillen und Kampfgeist sehen anders aus. Es sieht also danach aus, als ob das Lager der Herausforderer anderer Bundesliga Manager auch mit einem psychologischen Problem zu kämpfen hat: Der Kampf gegen die übermächtigen Bayern zehrt an ihrer Motivation.
Bayern ohne Lewandowski: Ist das die Wende?
Kommt es in den letzten Wochen der Bundesliga doch noch zu einer Wende, könnte der Grund dafür ausgerechnet bei den Bayern selbst liegen. Ausgerechnet Mittelstürmer Robert Lewandowski hat sich bei einem Spiel gegen den FC Chelsea eine Verletzung zugezogen. Die Schienbeinkante seines linken Kniegelenks ist angebrochen, was einen mindestens vierwöchigen Ausfall zur Folge hat. Je nach dem, wie der Heilungsprozess voranschreitet, könnten es aber auch bis zu 8 Wochen sein, die Lewandowski sich auskurieren muss.
Das tut weh, denn Lewandowski war bis zu seinem Ausfall immerhin für 25 der Bayern-Tore in dieser Bundesliga verantwortlich. Trainer Flick steht jetzt vor der schwierigen Aufgabe, Lewandowski in mehreren Spielen zu ersetzen. Einen weiteren Topstürmer hat er dafür leider nicht zur Verfügung. Das könnte dem FC Bayern jetzt die Blöße geben, auf die seine Gegner gewartet haben. Zum Ende der Bundesliga wird es also noch einmal richtig spannend.