Jeder Bundesliga-Club braucht die Erlöse, welche aus dem Merchandising resultieren. Das ist in der realen Welt nicht anders, wie die Merchandising Einnahmen nach den Spielen im Fussballmanager. Da war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis uns eine neue Studie Aufschluss darüber gibt, wie viel Geld wir jährlich für Fanartikel ausgeben und welche Rolle der Fan-Schal dabei spielt.
Das Online-Portal Statista fokussiert sich auf Statistiken aller Art. Die zur Verfügung gestellten Daten stammen von unterschiedlichen Markt- und Meinungsforschungsinstitutionen. Die Ergebnisse werden in drei Sprachen zugänglich gemacht: Deutsch, Englisch und Französisch. Das Online-Portal zählt weltweit sogar zu den erfolgreichsten Statistik-Datenbanken.
Der Merchandise-Konsum unter den deutschen Fußball-Fans
Auf Statista können wir uns auch den „The European Football Benchmark Report“ herunterladen, aus welchem hervorgeht, dass Fußball-Fans durchschnittlich 55 Euro ausgeben, um sich mit interessanten Merchandise-Produkten des Lieblingsvereins einzudecken. Immerhin noch 10 Prozent gaben dabei an, mehr als 100 EUR für Fanartikel auszugeben. Aus der Studie kann sogar ein Ranking abgelesen werden.
Demzufolge gelten Schals, T-Shirts und Trikots als die beliebtesten Produkte unter den Befragten. 42 Prozent gaben dabei an, einen Fanschal zu besitzen und 33 Prozent haben sich für das Trikot ihres Lieblingsclubs entschieden. 26 Prozent gehen auf das Konto des T-Shirts und 14 Prozent sind es immerhin noch bei den Handtüchern. Die Bettwäsche bildet mit 9 Prozent das Schlusslicht. 35 Prozent der Befragten teilten in der Studie mit, dass sie keine Produkte aus dem Merchandise-Bereich besitzen.
Wenn der Verein das Modebewusstsein vorgibt
Das Geschäftsmodell bezieht sich auch auf die Trikots, welche jedes Jahr neu aufgelegt werden. Nach eigenen Angaben kaufen 18 Prozent der Fußballfans zu jedem Saisonstart ein neues Fan-Trikot. Unterschiede gibt es auch zwischen den einzelnen Mannschaften, beziehungsweise unter deren Fans. Diese gelten als sehr kauffreudig, wenn FC Schalke 04 oder Bayer Leverkusen zu den favorisierten Mannschaften gehören. Geht es beispielsweise um den FC St. Pauli, macht man vermutlich auch im Hipsterviertel eine gute Figur. Denn der Totenkopf des Vereins sieht im Vergleich zu anderen Logos und Symbolen noch recht stylisch aus. Doch das ist leider nicht immer der Fall. Wer Fanartikel für Fußballbegeisterte shoppen will, braucht ein dickes Fell. Zumindest, wenn man nicht gerade unter Geschmacksverirrung leidet.
Wenn die Merchandise-Gestaltung nach hinten losgeht.
Da kommt schnell die Frage auf, wer die skurrilen Fanartikel aus der Style-Hölle eigentlich kauft. Nicht nur, dass viele Shirts mit Motiven überfrachtet werden, auch Signalfarben sind ein gern gesehenes Gestaltungsmittel. Und wenn das nicht reicht, dann darf es auch der in den Augen schmerzende Batik-Look sein. Ist das immer noch nicht genug, muss auch mal ein Zitat von Britney Spears herhalten. Da bleiben nicht nur neutrale Beobachter fassungslos zurück. Zumindest sind solche Produkte in der Regel sehr unterhaltsam. Das betrifft vor allem den Gulli-Deckel des 1. FC Nürnberg. Ebenso skurril ist das Freundschaftsalbum des FC Augsburg. Diese und weitere Fanartikel erinnern eher an einen Auto-Unfall: Wir wollen nicht hinschauen, können es aber auch nicht lassen, wegzuschauen.
Der Fanschal: Modisch angesagtes It-Piece?
Mit großer Gewissheit lässt sich sagen, dass die Fankurven in den Fußballstadien nicht gerade zu den modischen Trendschmieden gehören. Diese werden regelmäßig mit den unterschiedlichsten Merchandising-Artikeln übersät und es ist deutlich zu erkennen, dass dort die Vereinsliebe und nicht die große Stilsicherheit dominiert. Allen voran der Fanschal, welcher als wenig schick und sogar als proletenhaft eingestuft wird. Doch das muss gar nicht sein, denn inzwischen haben sich auch namhafte Model-Labels das Utensil vorgeknöpft, um diesem eine ordentliche Portion Glamour zu verleihen. Darunter Labels wie:
- · Off-White
- · Vetements
- · Balenciaga
Das Ergebnis: Einprägsame Schriftzüge, individuelle Farben oder einfach nur mit Markennamen versehen. Der Fanschal taugt damit nicht nur für den Besuch im Stadion, er macht auch im Alltag eine gute Figur. Und das Schönste daran: Mit diesen Schals haben Fußballbegeisterte keine Ausreden mehr für den teilweise sehr eigenwilligen Stadion-Look. Doch zu viel des Guten ist auch nicht gern gesehen: Zwar liegt der Schal voll im Trend, während die Fashionszene den aktuellen Anti-Chic feiert, jedoch ist weniger manchmal mehr.
Wenn es noch individueller werden soll
Fußballbegeisterte zeigen gerne Flagge. Doch die persönliche Note soll dabei nicht verloren gehen. Das dürfte wohl auch der Grund dafür sein, weshalb sich viele Menschen ihren ganz persönlichen Fanschal kreieren lassen. Copyshops im Netz ermöglichen die kreative Gestaltung mit wenigen Klicks. Ist das Layout erst einmal erstellt worden, kann dieses in Auftrag gegeben und der individuell gestaltete Schal bequem bestellt werden. Diese Möglichkeit bietet sich vor allem in der Weihnachtszeit an, wenn es wie jedes Jahr darum geht, für jeden das passende Geschenk zu finden.
Kein Sixpack auf dem Waschbärbauch!
Hier sollte man sich allerdings auf Schriftzüge, Initialen oder bestimmte Daten konzentrieren. Denn auch wenn die Gestaltungsmöglichkeiten im Copyshop unendlich erscheinen, läuft man hier schnell Gefahr, ein bisschen zu viel zu investieren. Wer es mit der Gestaltung übertreibt, kann unfreiwillig zum Eye-Catcher werden. Und das dürfte besonders auf die Besitzer eines Fan-Shirts des FC Bayern zutreffen. Die Botschaft des Shirts ist eigentlich eindeutig: Der FC Bayern wurde in sechs aufeinanderfolgenden Jahren Deutscher Meister. Aus diesem Grund prangert das Wort „Sixpack“ in XXL-Buchstaben auf dem Shirt. Darüber befindet sich das Logo des FC Bayern. So weit, so gut. Doch was hat es mit dem Bild eines Waschbrettbauchs auf sich, welches direkt darunter positioniert wurde? Erst auf den zweiten Blick erschließt sich, dass die Titelsiege als Sixpack bezeichnet werden. Fazit: Überladen, wenig attraktiv und auch ein bisschen zum Fremdschämen.