In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts begann sich der Fußballsport auch in Japan zu verbreiten. Händler aus Großbritannien haben den allseits beliebten Sport in dem asiatischen Land verbreitet. Doch Fußball in Japan steht seit jeher im engen Konkurrenzkampf zu Baseball, welches fast gleichzeitig durch Amerikaner eingeführt wurde.
In den frühen Zeiten wurde Fußball in Japan beinahe nur auf Universitäten gespielt, größere Wettkämpfe existierten in den ersten Jahrzehnten noch keine. 1918 wurde erstmalig ein großes Turnier, jedoch nur für Schulmannschaften, durchgeführt. Im Jahr 1921 wurde der Kaiserpokal gegründet, der älteste japanische Fußballwettbewerb. Als Trophäe stifteten die Briten einen schönen Silberpokal, welcher jedoch im Zweiten Weltkrieg verloren ging. Heutzutage wird als Preis eine Replik des ehemaligen Pokals verliehen.
Die Entwicklung von Fußball in Japan
Der Zweite Weltkrieg war ein einschneidendes historisches Ereignis. Japan hat auch heutzutage noch in vielen Bereichen darunter zu leiden. Auch der Fußballsport gehört zu jenen Punkten, deren Entwicklung durch die Kriegsereignisse ins Stocken gerieten. Zwar wurde nach wie vor an Universitäten Fußball gespielt, eine Entwicklung zu professionellen Teams war jedoch nach wie vor in weiter Ferne.
Ein erster Schritt dahingehend wurde durch die Gründung von Firmenmannschaften getätigt. Vor allem die großen japanischen Konzerne sind dafür bekannt, nicht nur ihre Angestellten, sondern auch deren Familien fürsorglich zu pflegen. Zu diesem Zweck wurden eigene Fußballteams gegründet, welche am Wochenende trainierten und spielten.
Somit begann der Wettstreit zwischen den Teams der Universitäten und den Werkteams. Im Kaiserpokal konnte 1963 das letzte Mal ein Team einer Universität den Sieg erringen. Die Wachablöse war vollzogen. Dennoch starten auch heute noch fast alle japanischen Profi-Fußballer ihre Karriere in einem Universitätsteam.
Die Japan Soccer League
In den 1960er Jahren begann der große Aufschwung im japanischen Fußball. Vor allem der deutsche Trainer der japanischen Nationalmannschaft, Dettmar Cramer, brachte moderne Trainingsmethoden und Taktiken mit.
1965 wurde die JSL – die Japan Soccer League – gegründet. Ursprünglich sollte es eine Liga für Schulmannschaften und Werkteams werden. Die Teams der Universitäten zogen sich jedoch zurück, sodass die JSL eine Liga rein für Firmenmannschaften wurde. Nach einem ersten großen Hype brach das Interesse an dieser Fußballliga jedoch zusammen. Es wurde beschlossen, Fußball zu einem professionellen Sport zu entwickeln und man öffnete die Teams auch für Ausländer. Als erster großer Star konnte Ademar Pereira Marinho verpflichtet werden.
Gleichzeitig gelang es den ersten japanischen Spielern, bei ausländischen Clubs verpflichtet zu werden. Hier ist vor allem Yasuhiko Okudera zu nennen, welcher neun Jahre lang in Deutschland, beim 1. FC Köln, Hertha BSC sowie Werder Bremen tätig war.
Die J-League
Auch wenn die Entwicklung von Fußball unaufhaltsam vorwärtsschritt, gelang es den Verantwortlichen nicht, die Zuschauer in die Stadien zu bringen. Zu stark war die Konkurrenz durch den Nationalsport Baseball. Es galt nun, eine drastische Maßnahme umzusetzen. Zu diesem Zweck wurde eine neue Liga gegründet. Die J-League, welche nach Vorbildern europäischer Profiligen gestaltet wurde.
1993 startete die J-League in ihre erste Saison. Insgesamt zehn Teams kämpften um die Meisterschaft. Sämtliche Teams mussten ihre Strukturen stark verändern und aus Firmenteams wurden nun professionelle Mannschaften. Um dies bewerkstelligen zu können, wurden etliche Stars der europäischen Ligen angeworben. Meist handelte es sich um alternde Stars, welche große Gehälter erhielten und ihre Karriere in Japan ausklingen ließen.
Fußball in Japan heutzutage
Nach wie vor wird in Japan Baseball als Nationalsport angesehen. Fußball liegt nur auf Rang zwei der beliebtesten Sportarten. Dennoch hat die Entwicklung im Sport der vergangenen Jahre dafür gesorgt, dass Japan auch international als konkurrenzfähig gilt. 1992 gelang es den Japanern, die Asienmeisterschaften erstmals für sich zu entscheiden. Drei weitere Titel sollten 2000, 2004 und 2011 folgen. 1998 fuhr das japanische Team erstmals zu einer Weltmeisterschaft. 2002, bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land, konnten sich die Japaner mit dem Publikum im Rücken bis ins Achtelfinale kämpfen. Diese Leistung konnte 2018 in Russland wiederholt werden.
Auch in der AFC Champions League, die strukturell mit der europäischen Champions League vergleichbar ist, konnten japanische Teams große Erfolge erzielen. Bereits sieben-Mal konnte eine Mannschaft der J-League hier den Titel gewinnen. Damit zählt Japan neben Südkorea und Saudi-Arabien zu den erfolgreichsten Nationen in diesem Wettbewerb. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass durch Spieler wie Andrés Iniesta oder David Villa das spielerische Niveau und auch das Zuschauerinteresse in der J-League gesteigert wurde, weshalb es auch immer mehr Webseiten gibt, die Sportwetten Ratgeber anbieten für den japanischen Markt. Unter diesem Gesichtspunkt wird auch die japanische (U21) Fußballnationalmannschaft zu den olympischen Sommerspielen 2020 versuchen, den höher gewordenen Erwartungen gerecht zu werden.
Die sportlichen Erfolge haben gemeinsam mit der neuen Strukturierung der Liga dafür gesorgt, dass Fußball in Japan einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Die meisten japanischen Spitzenspieler sind dennoch im Ausland tätig, genießen in der Heimat jedoch beinahe Kultstatus, was auch so bleiben wird wenn Spieler wie Takumi Minamino vom FC Liverpool weiterhin so erfolgreich sind.