Jürgen Klopp hat in Liverpool schon fast Heldenstatus, und überhaupt sind viele Briten Fans des Fußballmanagers und ehemaligen Profis aus Stuttgart, der mit seiner ruhigen Art und Disziplin seit 2015 erfolgreich die Geschicke des FC Liverpool leitet. Der legendäre Schotte Sir Alex Ferguson, der von 1986 bis 2013 Manager von Manchester United war und für seine Verdienste um den Sport 1999 von der britischen Königin zum Ritter geschlagen wurde, ist auf der Insel sogar schon längst ein Nationalheld. Andere erfolgreiche Manager wie Jose Mourinho sind für ihr Temperament inzwischen mindestens ebenso bekannt wie für Ergebnisse auf dem Spielfeld.
Persönlichkeit sorgt für Unterschied zwischen Gut und Spitze
Doch was macht den Unterschied zwischen einem guten Manager (im britischen Fußball ist damit in erster Linie der spielerische Leiter und nicht die Verwaltungsseite gemeint) und einem Spitzenmann aus?
Bei Klopp stehen die Spieler im Vordergrund. Als langjähriger Trainer des BVB Dortmund und jetzt beim FC Liverpool setzt er alles daran, Potenziale zu fördern und aus einzelnen Kickern eine Mannschaft zu machen. Dabei lässt er ihnen Zeit. Die Peitsche schwingen und auf Teufel komm raus Leistung einzufordern liegt ihm nicht. Zu den Profis, die unter seiner Führung in Dortmund ihren eigenen Stil gefunden haben, sind Weltklassespieler wie Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Robert Lewandowski.
Beim FC Liverpool geht er ähnlich vor. Junge Talente werden aufgebaut, und wenn ein vielversprechender Spieler plötzlich schwächelt, so wie Mohamed Salah, hat Klopp mehr Geduld als die meisten Spitzencoachs.
Und auch wenn das Geld knapp wird, lässt er sich etwas einfallen. War er zwischenzeitlich in Dortmund finanziell gezwungen, auf junge und günstige Talente zu setzen, stehen ihm in Liverpool Millionenbeträge zur Verfügung. Dabei zeigen allerdings auch Statistiken, dass es nur wenigen Clubs gelingt, aus Millionen-Ablösen auch fantastische Platzierungen heraus zu holen. Eine Ausnahme ist der Überraschungsmeister der Premier League, Leicester City. Pro Spieler legte der Verein im Schnitt 2,7 Millionen Euro hin. Der deutsche Rekordmeister Bayern München ließ sich im Vergleich dazu jeden Spieler rund 14,7 Millionen Euro kosten. Nach Einschätzung von Betway wird sich das auch in diesem Jahr wieder für die Bayern bezahlt machen.
Computer und Videospiele partizipieren von beliebten Managertypen
Die Vielschichtigkeit der Aufgaben und die Bedeutung des Managers für das Geschick des Vereins machen auch die zunehmende Beliebtheit von Computer- und Videospielen zu dem Thema aus. Dabei kommt die weltweit erfolgreiche Simulation Football Manager als Footbal Manager 19 endlich nach Deutschland. Nach jahrelangen Schwierigkeiten im Streit um eine Lizenz kann das Spiel künftig hier vertrieben werden, und die Gamer können ihre Managertalente an den Clubs der 1. und der 2. Bundesliga auf die Probe stellen.
Dabei können sie von Profis wie Klopp einiges lernen. Gerade, wenn es darum geht, neue Talente zu finden, mit den Finanzen hauszuhalten und gewinnende Strategien zu entwickeln, braucht es Geduld und Fingerspitzengefühl. Anderen mag der Stil von Sir Alex Ferguson mehr zusagen, der vor allem Disziplin eingefordert hat und lange Zeit als strenger Zuchtmeister bekannt war, der von Diven auf dem Spielfeld nichts wissen wollte.
Um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, brauchen erfolgreiche Manager verlässliche Informationen. Das Sega-Spiel verfügt deshalb über eine Datenbank, in der die Beurteilungen von echten Talentscouts zu Spielern aus Fleisch und Blut abrufbar sind. Auf 450.000 Kicker aus aller Welt, darunter jetzt auch aus der Bundesliga, haben die Gamer Zugriff.
Benutzer haben die Auswahl bei der Wahl ihres Manager Game
Wer sich weniger auf sämtliche Details als Manager konzentrieren möchte, kann unter mehreren beliebten Spielen wählen.
Längst ein Klassiker ist das kostenlose Kicker Managerspiel des deutschen Fußballmagazins. Jeder Spieler erhält dabei die gleiche Summe, um sein Team zusammen zu kaufen. Die Ablösesummen richten sich nach der Bewertung der echten Fußballer durch das Magazin, und die Gamer können sich entscheiden, in welcher Liga oder in welchen Ligen sie mit ihrem Team antreten wollen. Das Spiel gibt es in drei Varianten. In der Classic-Version bleiben alle Entscheidungen die gesamte Saison über unverändert, in der Pro-Version können auch während der Saison Transfers vorgenommen werden.
Der offizielle Bundesliga Fantasy-Manager kann die gesamte Spielzeit über oder auch nur an ausgewählten Tagen gespielt werden. Dabei wird ein Stammkader von 15 Spielern aufgestellt und je nach Form wird für jeden Spieltag die jeweilige Elf bestimmt. Die Gamer bekommen für ihre Resultate Punkte, die ihren Platz unter all den Mitspielern in der Managertabelle bestimmen.
Sowohl der Kicker Manager wie der Bundesliga Fantasy-Manager sind auch als Apps für Smartphones erhältlich.
Die Spieleerfahrung ist zwar kein Ersatz für die Laufbahn, wie der studierte Sportwissenschaftler Jürgen Klopp sie durchgemacht hat, aber sie kann dabei helfen, Entscheidungen der Profis nachzuvollziehen oder in Gedanken und im eigenen virtuellen Team zu korrigieren.