EA (Electronic Arts) ist eine der weltweit bekanntesten Publisher für Computerspiele. Angefangen bei Sportspielen, veröffentlichten sie immer mehr Titel und erweiterten mit der Zeit ihr Repertoire. Mithilfe jedem neu erschienenen Titel bekamen die Publisher kontinuierlich mehr Aufmerksamkeit und Fans für die neuartigen und erlebnisreichen Spiele, die sie auf den Markt gebracht haben.
Der vor Kurzem geschehene Hackerangriff auf den Sourcecode von FIFA 21 erschütterte viele Fans und schlug die Publisher nieder. Inwiefern die Spieler betroffen sind und was für Folgen dies mit sich bringt, möchten wir gerne in diesem Artikel vorstellen.
Hackerangriff – FIFA 21 und Battlefield der EA entrissen
Die erste Hack-Welle richtete sich gegen die Firma CD Project wodurch vor allem das Spiel „The Witcher“ angeschlagen wurde. Am 11.06.2021 begann die zweite Welle gegen Electronic Arts, bei der insgesamt 780 GB an Dateien entwendet wurden. Welche Spiele oder anderweitige sensible Dateien betroffen sind, bleiben noch ungewiss. Auch ist unbekannt, ob sich hinter dem Hacker eine Einzelperson oder eine Gruppe verbirgt. Das Einzige, was die Hacker öffentlich gemacht haben, ist, dass das beliebte Fußballspiel FIFA 2021, und die dazugehörige Matchmaking-Software, betroffen sei. Des Weiteren konnte ermittelt werden, dass der Code für die Spiele-Engine „Frostbite“, welches Teil für das erwartete Spiel „Battlefield 2042“ ist, ebenfalls in die Hände des Diebs gekommen sind.
Ein Strafverfahren gegen die Hacker ist bereits eingeleitet worden und die Strafverfolgungsbehörden versuchen aktiv die Identität der Schuldigen in Erfahrung zu bringen. Der Diebstahl hat wirtschaftliche Beweggründe, denn es wurde bestätigt, dass Code in Hacker-Foren verkauft wird, die mit den Daten der EA komplett übereinstimmen. Die Kriminellen versuchen somit Teile oder den kompletten 780 GB großen Quellcode, den sie gestohlen haben, online zu verkaufen. Sie selbst machen nach aktuellem Wissensstand keinen weiteren Gebrauch davon. Man könnte vermuten, dass Electronic Arts sehr unter diesem Angriff leiden muss. Allerdings gibt der bekannte Publisher an, keine finanziellen Nachteile aus dem Geschehen zu ziehen und dass sich die Geschäftstätigkeit dadurch ebenfalls nicht negativ beeinflusst. Auch wenn EA diese Behauptungen aufstellt, positionieren sich einige Experten dagegen und spekulieren darauf, dass die Hacker eventuell Zugang zu Computern der EA erlangen könnten. Des Weiteren wäre es möglich, dass Cheats entwickelt werden, die als Eingang zu den gesamten Daten der EA dienen würden, so Softwaresicherheits-Experten von Blackberry.
Wie betrifft es die Spieler?
Jetzt fragt es sich, inwiefern dieses Ereignis die Spieler betrifft. EA konnte ausmachen, dass die Daten der Spieler in keiner Gefahr schweben, da diese nicht in dem Hacker-Angriff eine Rolle gespielt haben. Der Sprecher von EA behauptet nach dem Angriff Verbesserungen an dem Sicherheitssystem vorgenommen zu haben, um sicher zu gehen, dass die Daten der Spieler weiterhin unangetastet bleiben, sodass die Hacker auf keine weitere Chance hoffen können, eine zweite Hack-Welle auf EA zu starten. Die Privatsphäre der Spieler bleibt also bestehen und es herrscht kein Grund, in Panik zu verfallen. Parallel versucht Electronic Arts sich daran mehr über den Angriff zu erfahren und welche Spiele in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Wie ist nun mit der Situation umzugehen?
Hacker-Angriffe sind im Allgemeinen schwer zu bekämpfen und bergen Gefahren, wobei immer mehr und mehr gestartet werden. Letztendlich liegt es an den Strafverfolgungsbehörden, wie schnell das erschütternde Ereignis gelöst werden kann. Auch die Folgen wird man erst feststellen können, sobald man gewiss weiß, welcher Teil des Quellcodes abhandengekommen ist und wie schwerwiegend dies ein Problem darstellen könnte. EA weiß allerdings am besten über den Quellcode Bescheid, weshalb sie den Spielern vergewissern, dass die Privatsphäre geschützt bleibt und arbeiten sogar weiterhin daran, dass dies bestehen bleibt. Aufgrund dessen müssen sich die Spieler wenig Sorgen um die Privatsphäre ihrer Daten machen. Allerdings sollte man die Situation auch nicht komplett unterschätzen, da eine gewisse Gefahr immer bestehen bleibt.