„Kicken wie ein Mädchen“ ist eine mitreißende Doku-Serie aus dem Jahr 2023, die das Leben leidenschaftlicher junger Fußballerinnen in Deutschland porträtiert. Eine davon ist Chayenne, die in der Fußball-Eliteschule trainiert und als einziges Mädchen bei Schalke 04 mitspielen darf. Ihr Heimatverein ist der SGS Essen, ein Verein, der den Frauenfußball hochhält. Zusammen mit ihren U15-Teamkolleginnen, Eriona, Pauline und Liv, stellt sie sich oft den Jungenmannschaften, da es noch nicht genügend Mädchenmannschaften gibt. Unter der engagierten Anleitung ihrer Trainer streben sie nach der Bundesliga, unabhängig von den damit verbundenen Anstrengungen. Ein fesselndes und beeindruckendes Porträt von Hingabe und Leistungsbereitschaft.
Hintergründe zu „Kicken wie ein Mädchen“
In der Doku-Serie „Kicken wie ein Mädchen“ geht es um junge Mädchen aus dem Ruhrgebiet, die alle eine gemeinsame Leidenschaft verbindet: Fußball. Diese Leidenschaft trägt sie in einen Essener Verein, der die Förderung von weiblichen Talenten im Fokus hat.
Mit jedem Training schärfen die Trainerinnen das Potenzial der Mädchen. Sie lehren sie, Selbstbewusstsein zu zeigen und sich Höchstleistungen zuzutrauen. Hierbei geht es nicht nur um den Fußballsport, sondern auch um andere Lebensbereiche.
„Kicken wie ein Mädchen“ vermittelt die Bedeutung von Selbstbehauptung. Es ist von großer Wichtigkeit, Mädchen dabei zu unterstützen, ihre Talente zu entfalten. Parallel dazu hebt die Serie die Sichtbarkeit des Frauenfußballs hervor, als ein Beispiel unter vielen, in denen die Leistungen von Frauen nicht genug anerkannt werden.
Die Serie wurde 2023 unter der Regie von Karin de Miguel Wessendorf produziert. Sie entwarf auch das Konzept für das Drehbuch. Jennifer Günther war für die Kameraarbeit verantwortlich, während Kawe Vakil den Schnitt übernahm. Christoph Schnüll sorgte für den Ton und die Musik stammt von Fabian Berghofer.
Karin de Miguel Wessendorf studierte Geisteswissenschaften und unterstützte indigene Dokumentarfilme in Mexiko. Seitdem produziert sie eigene Dokumentarfilme und Radiobeiträge, oft mit einem Schwerpunkt auf Aktivismus.
Die Entstehung der Doku „Kicken wie ein Mädchen“
Die Entstehung der beeindruckenden Dokumentation „Kicken wie ein Mädchen“ war ein bemerkenswertes Projekt, das von der preisgekrönten Filmemacherin Karin de Miguel Wessendorf geleitet wurde. Sie und ihr engagiertes Kamerateam begleiteten die U15 von SGS Essen über ein Jahr hinweg und fingen die leidenschaftlichen Ambitionen junger Mädchen ein, die sich dazu entschlossen, ihren Traum, Profifußballerinnen zu werden, mutig zu verfolgen.
Die Dokumentation bot ein faszinierendes Bild ihrer Entschlossenheit, ihr volles Potenzial sowohl im Sport als auch in anderen Lebensbereichen auszuschöpfen, selbst wenn sie dabei auf Vorurteile stießen. Gleichzeitig hatte der Film das Ziel, die Sichtbarkeit und Wertschätzung des Frauenfußballs zu erhöhen, was durch die starke Resonanz auf den ersten Trailer bestätigt wurde.
Die Finanzierung des Projekts war ebenfalls einzigartig: Es wurde auf Crowdfunding gesetzt, wobei sowohl kleine Beträge als auch umfangreichere Förderpartnerschaften willkommen waren. Bis zum 31. August 2022 hatten Unterstützer die Möglichkeit, dieses bemerkenswerte Projekt zu fördern und so einen Beitrag zur Entstehung dieses wichtigen Dokumentarfilms zu leisten.
Vorurteile gegen Frauen Fußball in Deutschland
Im Rückblick hat der Frauenfußball in Deutschland eine bemerkenswerte Reise hinter sich. Vor über 50 Jahren wurde das Verbot des Frauenfußballs durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgehoben, trotzdem kämpfen weibliche Teams bis heute gegen tief verwurzelte Klischees und Vorurteile. Ein prägnanter Moment dieser Reise war der 2019 produzierte Werbespot der deutschen Frauen-Nationalmannschaft, der die Herausforderungen hervorhebt, denen Frauen im Fußball gegenüberstehen. In einer selbstbewussten Geste trennten sich die Spielerinnen darin vom traditionellen Bild der „schwachen“ Geschlecht.
Trotz bemerkenswerter Erfolge, darunter mehrere Europameisterschaften, kämpfen Frauenfußballteams noch immer um Anerkennung. Prominente Spielerinnen wie Anja Mittag und Viola Odebrecht sprechen offen über die mangelnde Sichtbarkeit und Unterstützung. Sie betonen jedoch auch die erheblichen Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten erzielt wurden, etwa in Bezug auf das Training, die Bezahlung und die Professionalisierung des Sports.
Die Anfänge des Frauenfußballs in Deutschland waren hart. Fußball Spiele wurden ohne Genehmigung des DFB durchgeführt und von chauvinistischen Kommentaren begleitet. Trotzdem zeigten die Frauen Ausdauer und Engagement, und viele, wie Charly Streuffert und Hannelore Ratzeburg, widmeten ihr Leben dem Aufbau und der Förderung des Sports. Die Errungenschaften dieser Frauen wurden 1974 anerkannt, als Bärbel Wohllebens sensationelles Tor zum „Tor des Monats“ gewählt wurde. Dieser Fortschritt und die stetige Zunahme der Akzeptanz markieren den Weg zur Gleichberechtigung im deutschen Fußball, der noch lange nicht abgeschlossen ist.