Bis auf die Fußball-Weltmeisterschaft gibt es kaum ein Event im Sportbereich, welches von größerer Bedeutung ist, als die olympischen Spiele. Dieses kommt ursprünglich aus dem alten Griechenland und wird auch heute noch zelebriert. In der Gegenwart angekommen wollen viele den einzelnen Athleten zujubeln und mitfiebern, sowie tolle Matches sowie spannende Duellen beiwohnen. Vor dem Fernsehen die olympischen Spiele mitzuverfolgen, ist das eine.
Doch wirklich vor Ort live dabei zu sein, quasi vor der eigenen Haustür, das wollte auch Leipzig für die Menschen in der Region ermöglichen. Aus diesem Grund hatte sich Leipzig vor einiger Zeit für die olympischen Sommerspiele beworben, wo wiederum zahlreiche Sportler und Athleten aus weit mehr als 200 unterschiedlichen Ländern anreisen sowie sich messen wollen. Wenigstens in einer Art Vorausscheid konnte sich Leipzig gegen andere deutsche Städte durchsetzen und eine Bewerbung einreichen.
Leipzig als weltoffene Metropole
Es gibt verschiedene Gründe, warum Leipzig zumindest in die engere Auswahl gekommen ist, was den Austragungsort betrifft. Die Metropole ist überregional bekannt, besitzt einen großen Stellenwert im Osten der Bundesrepublik Deutschland und bietet viele Angebote und Entwicklungsmöglichkeiten an. Zudem hat sich die Stadt nach der politischen Wende gemausert und ist genau wie Hamburg oder Düsseldorf, welche beide ebenfalls als Ausrichter fungieren wollten, weltoffen für alle.
Konkurrenz aus dem Ausland
Nicht nur aus dem Inland gab es zahlreiche Mitkonkurrenten, welche um die Ausrichtung der olympischen Sommerspiele buhlten. Auch viele andere Städte mit Rang und Namen, welche im Ausland ansässig sind, ging es stets darum, den Zuschlag für die Ausrichtung zu erhalten. Die Konkurrenz im Jahr 2012 konnte sich also sehen lassen und war demzufolge riesig. Sogar New York bemühte sich um eine Ausrichtung dieses Events und tätigte große Investitionen.
Zahlreiche Bauprojekte und Vorhaben, welche Milliarden von US-Dollar kosteten, wurden angeschoben. Ob diese auch ohne die Olympiabewerbung getätigt worden wären, weiß man nicht. Dennoch begründete man diese Investments immer im unmittelbaren Zusammenhang mit den olympischen Sommerspielen. Für die Veranstaltung von internationalem Maß wurde die Planung für ein exorbitantes Stadion in der Nähe von Manhattan angeschoben.
Darin sollten mehr als 85000 Besucher Platz finden. Zum Vergleich, der Signal Iduna Park in Dortmund, ehemals Westfalenstadion, besitzt eine Kapazität von rund 81000 Zuschauern und gilt damit als Größtes in Deutschland. Der IOC, das Internationale Olympische Komitee, wollte aber den Fokus auf Spiele sowie Kapazitäten setzen, die kompakter und komprimierter waren. Aus diesem Grund hatte man sich letztlich gegen eine Ausrichtung in der amerikanischen Region entschieden.
Namhafte europäische Mitbewerber
Spanien selbst bot mit Madrid eine namhafte Region sowie Stadt auf, welche wie geschaffen für sportliche Events dieser Größenordnung zu sein schien. Stadien sind hier eh schon vorhanden, die Fans zudem weltoffen, somit dachten viele schon, dass die olympischen Sommerspiele in sowie um Madrid stattfinden werden. Vor Ort wurde versprochen, dass man in die strukturelle Integrität viel Geld investieren würde. Dennoch existiert auch der Fakt, dass bereits im Jahr 1992 in Barcelona die olympischen Spiele stattgefunden hatten. Um eventuell die Region nicht zu bevorzugen, entschied man sich auch hier gegen eine Ausrichtung. Ebenso war Frankreich im Bewerbungsportfolio vertreten. Mit Paris wollte man eine eh schon sportbegeisterte Stadt öffentlich bewerben und diese als Ausrichter offerieren. Bereits vier Jahre zuvor, sprich 2008, versuchte man, den Zuschlag für die damaligen olympischen Spiele zu erhalten, ohne Erfolg, wie nun im Nachgang bekannt ist.
Dass es nicht so leicht ist, als Austragungsort in Betracht zu kommen, beweist das Scheitern von weiteren großen Städten und Regionen, darunter Rio de Janeiro, Istanbul, Havanna sowie Moskau. Am Ende hatte dann London die Nase vorn und durfte sich über das Okay freuen. Somit war dann auch Leipzig als potenzieller Austragungsort Geschichte. Auch wenn sich die sächsische Metropole gegen andere Konkurrenten durchsetzen konnte, was immerhin ein Teilerfolg darstellte, musste diese nun erkennen, dass die nächsten olympischen Sommerspiele in England stattfinden.
England als Gastgeber
Die Bewertungskommission des IOC muss allerlei Kriterien beachten, welche für oder gegen eine Ausrichtung in der jeweiligen Stadt sowie im Bewerbungsland sprechen. Es gibt mehrere Kriterien, darunter die Beschaffenheit der Sportstätten, Logistik, das Umfeld und weitere Punkte, die bei der Austragung der olympischen Sommerspiele eine große Rolle spielen würden.
Um eine Chance erhalten zu können, muss die jeweilige Stadt einen Wert von mehr als 6,0 erhalten. Dieser wurde von Leipzig nur gerade so erreicht. Die Konkurrenz war hier leider besser aufgestellt, was die Mindestbedingungen betraf. Städte wie Paris, London, New York und auch Moskau konnten die IOC-Kriterien besser erfüllen, somit war Leipzig – anders wie beim Fifa World Cup 2006 – raus aus dem Rennen um die Austragung der nächsten olympischen Sommerspiele.
Selbst wenn man als sächsische Metropole die Errichtung eines neuen sowie modernen Olympiastadions plante, konnte damit keine Punkte beim IOC gesammelt werden. Letztlich zählte auch das, was bereits vorhanden war, nicht nur was geplant wurde. So gesehen war England mit London schon im Vorfeld viel besser aufgestellt, Leipzig hatte da wohl kaum reale Chancen.