Eigentlich sollte mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag Ruhe einkehren, doch nach wie vor steht der deutsche Markt unter Spannung. Viele Anbieter sind nach wie vor mit den Bestimmungen unzufrieden, da die Restriktionen teilweise zu stark seien und entsprechend auch wirtschaftlich nicht sonderlich hilfreich sind.
Für Kunden ist die Lage entsprechend nur bedingt besser geworden. Viele haben weiterhin Fragen. Welches ist das beste neue online Casino? Wo sollte man am besten seine Sportwetten abgeben? Durch die Regulierungen sind zwar Angebote legal geworden, aber deshalb nicht unbedingt besser. Da verwundert es auch nicht, dass derzeit zahlreiche Klagen bearbeitet werden, die von den Anbietern der Online Sportwetten eingereicht wurden. Mehr dazu in diesem Artikel.
Sportwettenanbieter reichen Klagen ein
Im Sommer des letzten Jahres trat der neue Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland in Kraft, der dafür sorgte, dass Anbieter ganz legal mit Lizenzen auf dem deutschen Markt vertreten sein konnten. Allerdings sind diese Lizenzen mit hohen Auflagen verbunden, die für die meisten Anbieter zu weit gehen. Daher haben jetzt auch alle Wettanbieter, die über eine deutsche Lizenz verfügen, Klagen eingereicht, die sich allesamt an das Regierungspräsidium Darmstadt richten, da Hessen für die Lizenzen der Sportwetten zuständig ist.
Ungefähr einhundert Klagen liegen derzeit vor, mit denen sich die Gerichte beschäftigen müssen. Darin gibt es unterschiedliche Anklagepunkte. Manche richten sich gegen die Verbote, die für bestimmte Arten von Wetten bestehen. Andere hingegen zielen auf das Einzahlungslimit ab, das pro Monat auf 1.000 Euro für Sport- und Fußballspiele festgelegt ist. Für manche Unternehmen hat Deutschland damit schon als Markt an Reiz verloren und tatsächlich gelten die deutschen Regeln im internationalen Vergleich als sehr streng.
Unter den Klägern sind auch sehr namhafte Anbieter, die auf diese Weise die deutsche Politik dazu bringen wollen, die Regulierungen aufzulockern. Unter anderem gibt es auch eine Klage von Tipico, einem der größten Anbieter auf dem deutschen Markt. Auch in dieser Klage geht es um das Einzahlungslimit, das für die meisten Unternehmen viel zu niedrig angesetzt ist. Argumentiert wird damit, dass das Limit zum einen in die Freiheitsrechte eingreift und zum anderen nicht maßgeblich zum Schutz der Spieler beiträgt. Die Gefahr bestehe eher darin, dass Spieler dadurch umso eher den Schwarzmarkt nutzen würden.
Deshalb setzt der Anbieter derzeit das Einzahlungslimit auch noch nicht um, bis eine endgültige Entscheidung des Gerichts getroffen wurde. Man sei der Ansicht, dass man schon sehr gute Maßnahmen umsetzt, die dem Spielerschutz dienen. Bei Einzahlungen von über 1.000 Euro wird der Spieler auch mit einem entsprechenden Hinweis gewarnt.
Die Lage auf dem deutschen Markt
Das Regierungspräsidium Darmstadt ist für die Umsetzung und Vergabe der Sportwetten Lizenzen zuständig. Derzeit sind es 34 Wettanbieter, die auf der sogenannten White List stehen, die also legal auf dem Markt anbieten können. Das gilt bei 32 Anbietern für das Online Geschäft, während davon die Hälfte sowohl online als auch vor Ort stationär in den Städten anbieten darf. Die meisten dieser Unternehmen kommen aus dem Ausland. Die Ausnahmen bilden lediglich Novo Interactive und Oddset. Des Weiteren kommen fünf Firmen aus Österreich. Die meisten haben ihren Sitz jedoch auf Malta.
Weitere Klagen durch Online Casinos?
Die Sportwetten bilden nur eine große Säule, die von Regulierungen betroffen ist. Darüber hinaus gibt es noch den Glücksspielmarkt, der durch die Online Casinos geprägt ist. Und zu erwarten ist, dass es auch hier sehr viele Klagen geben wird, da das Glücksspiel in Deutschland sogar noch stärker eingeschränkt und reguliert wird als die Sportwetten. Derzeit gibt es noch keine Klagen, da die Betreiber überhaupt erst Lizenzen erhalten müssen, auf deren Vergabe sie derzeit warten. Zuständig dafür ist eine Behörde in Saale bei Halle, die allerdings noch nicht in voller Stärke arbeitet.
Die ersten Lizenzen für Online Casinos könnten daher wohl auch erst im nächsten Jahr vergeben werden. Derzeit steht Januar des nächsten Jahres im Raum, was natürlich für die Anbieter ein unbefriedigender Zustand ist, in dem sie sich derzeit befinden. Schon jetzt dürfte aber klar sein, dass von Seiten der Anbieter und Spieler nicht gerade große Zufriedenheit mit den geplanten Regulierungen bestehen wird. Entsprechend wird es dann auch weitere Klagen geben. Inwiefern diese und auch die aktuellen vor Gericht Erfolg haben werden, bleibt noch abzuwarten. Seit vielen Jahren schon ringen Anbieter und die Politik damit, Lösungen und gemeinsamen Nennern zu finden, auf die man sich einigen kann.
Fazit zu Sportwetten Lizenznehmer in Deutschland
Überrascht hat es wohl niemanden, dass es gleich so viele Klagen auf einmal gibt, die bezüglich der Sportwetten Angebote in Deutschland eingereicht werden. Alles dreht sich dabei um die Lizenzen, die im letzten Jahr vergeben wurden und eigentlich für Ruhe sorgen sollten. Doch Politik und Anbieter haben unterschiedliche Vorstellungen, was schon seit Jahren der Fall ist und jetzt auch in Detailfragen nicht anders ist. Bemängelt wird die Strenge der Auflagen, die unter anderem darin besteht, dass verschiedene Wettformen nicht möglich sind oder auch ein Einzahlungslimit von 1.000 Euro besteht. Damit müssen sich jetzt die hessischen Gerichte beschäftigen, bei denen die Klagen eingereicht worden sind.