Im Mittelpunkt des Films „You’ll Never Walk Alone“ steht der Radio Hit mit gleichem Titel von Gerry Marsdens, welcher rund 55 Jahre alt ist. Manche Hörer empfinden das Lied für einen nostalgischen, britischen Popschnulz. Andere dagegen drücken es wie folgt aus: In knapp drei Minuten hören die Zuhörer pures Genie.
Heute gilt diese Ballade als große inoffizielle Fußballhymne der Welt. „You’ll Never Walk Alone“ ist ein großer Kino-Dokumentarfilm über diese bekannte Fußballhymne. Der Startschuss des Films, für die deutsche Kinoleinwand, fiel am 18. Mai 2017.
Hintergründe zur Film Produktion von „You’ll Never Walk Alone“
Der deutsche Regisseur André Schäfer, geboren am 30. August 1966 in Troisdorf, schuf im Jahre 2017 einen wahren Klassiker. Bereits im Jahre 2010 tauchte sein Name im Zusammenhang mit dem Dokumentarfilm „Perry Rhodan – Unser Mann im All“ auf.
Der neue Doku-Film berichtet ausführlich über die inoffizielle Fußballhymne des FC Liverpool. Über eine Länge von 100 Minuten wird auf wichtige Kleinigkeiten eingegangen. Allerdings so, dass für das Ergebnis keine Altersbegrenzung gibt. Im Zusammenhang mit „You’ll Never Walk Alone“ fallen Wörter wie: Beatles, Musik und Fußball Spiele. Fragen Sie einfach mal Ihren Nachbarn, was ihm zu dem Titel einfällt. Für das Drehbuch engagierte der Regisseur Hartmut Kasper. Andy Lehmann als Kameramann übernimmt die Führung der einzelnen Szenen. Im Fokus befindet sich der Darsteller Joachim Król. Später wurden die Fakten von Fritz Busse zusammengeschnitten. Jetzt können Sie eine DVD ergattern, produziert von dem Filmverleih Mindjazz Pictures.
Was wird in „You’ll Never Walk Alone“ dokumentiert?
Es ist bekannt, dass der Fußballverein Borussia Dortmund vor jedem Heimspiel das Lied „You’ll Never Walk Alone“ im Stadion spielt. Alle Fans singen inbrünstig mit. Selbst in anderen Stadien, auf der ganzen Welt, stimmen die Fußballfans auf diese gefühlige Melodie an, obwohl der Text nichts mit dem runden Leder gemein hat. Der Inhalt appelliert daran, seinen eigenen Weg zu gehen, selbst in schweren Zeiten und dabei die Hoffnung nicht zu verlieren. Erst klingt das eher nach einem Musicalsong. In Wahrheit stammt das Lied auch aus dem Musical „Carousel“. Es wurde im Jahre 1945 am Broadway uraufgeführt.
„You’ll Never Walk Alone“ scheint eins geworden zu sein mit der Fankultur. Wie entstand später aus dem Lied eine Fußballhymne? André Schäfer schickt den Fußballfan und Schauspieler Joachim Król auf die Spurensuche innerhalb von 100 Minuten. Die Suche verläuft nicht unbedingt geradlinig, denn Król passiert Stationen wie Wien, New York, Budapest, Liverpool und Dortmund. Dabei taucht eine Art popkulturelles Schnittmuster auf. Einzelne Stücke führen den Zuschauer bis in das Jahr 1909 zurück. Dort befinden sich Wurzeln im Theaterstück Liliom von Ferenc Molnár. Es entstand mit „You’ll Never Walk Alone“ eine unterhaltsame und einzigartige Geschichtsstunde.
Ein Interview mit dem Enkel von Matyas Sarkozi erzählt die Geschichte, wie er wegen der Nazis mit seinem Großvater nach New York emigrierte. Der Großvater gab nur widerwillig die Zustimmung dazu, aus der Geschichte ein Musical zu entwickeln. Das Lied stammt aus der Feder des Komponisten Richard Rodgers und des Librettisten Oscar Hammerstein. 1956 war dieses Lied auch in der Hollywoodverfilmung des Musicals zu hören. Etwas später beschäftigte sich Gerry Marsden, von der Popband Gerry and the Pacemakers aus Liverpool, damit. Im Anschluss vereinte sich die Musikbegeisterung in der Beatles-Ära und die Liebe zum Fußball.
In der Dokumentation wird nicht an Anekdoten oder Ausschmückungen gespart. Die Wurzeln des Liedes werden bis ins Habsburger Reich zurückverfolgt. Die Entwicklung zeichnet sich nach und nach ab. In den 1920er-Jahren taucht Berlin auf, in den 1940er-Jahren dann Hollywood und im Arbeitermilieu in Liverpool landen die Zuschauer dann in den 1960er-Jahren. So kommt der Zuschauer später zum Schluss, dass die Interpretation des Songs gleichviel von den Theaterautoren sowie von Musikern erfolgte. Andere Interviewpartner lauten: der Balletttänzer Jacques d’Amboise und der Stadionsprecher des FC Liverpool – George Sephton. Während der gesamten Zeit führt der Schauspieler Joachim Król, als Erzähler, den Zuschauer durch „You’ll Never Walk Alone“. Er selbst ist ein begeisterter Fußballfan.
Fazit zum Film „You’ll Never Walk Alone“
„You’ll Never Walk Alone“ wird ausgeschmückt durch viele Anekdoten und anderen lustigen Episoden. Leider wird der Zuschauer manchmal so von der Ausgangsfrage abgelenkt. Aber die Beantwortung ist sowieso nicht ohne Umwege möglich. Zum Beispiel ist eine Grundvoraussetzung für die Hymne heute, dass Gerry Marsden zufällig „Carousel“ im Kino gesehen hat. Eigentlich wollte er nur die Zeit bis zum nächsten Laurel-und-Hardy-Film überbrücken.
„You’ll Never Walk Alone“ lässt sich auf visuelle Inspirationen ein, streut historisches Archivmaterial ein und zeigt Ausschnitte aus Theateraufführungen / Fußballspielen. Der Pluspunkt der Dokumentation ist aber die Vielzahl der persönlichen Geschichten. Diese Historie ergibt ein reiches und vielschichtiges Porträt der Zeitläufe. Für den Zuschauer wird offensichtlich, dass sich Geschmäcker ändern können, aber auch international angleichen. Das Fazit zu „You’ll Never Walk Alone“ bringt es auf den Punkt, dass die Begeisterung und die Sprache der Musik für den Fußball universell sind. Die 100 Minuten verfliegen wie im Flug. Nicht nur für Menschen, denen die Fußballleidenschaft am Herzen liegt. „You’ll Never Walk Alone“ ist ein kosmopolitischer, herrlicher Streifzug durch die Popkultur.